FAQ

Kindergarten-Alltag

Jeden Tag draußen?
Ja, die Kinder sind jeden Tag draußen. Der Wald bietet oft Schutz vor extremen Witterungen (starke Sonnenstrahlung). Solange keine gefährliche Witterung besteht, wie z. B. starker Schneefall, Sturm oder sehr kalte Temperaturen (ab -10 Celsius), können die Kinder in geeigneter Kleidung jedes Wetter erleben. An kalten Tagen werden des Öfteren Bewegungsspiele angeboten. Bei gefährlichem Wetter sind die Kinder an/in der Hütte.
Wie funktioniert der Toilettengang im Waldkindergarten?
Eine bedeutsame Sache für alle Kinder, Eltern und pädagogischen Fachkräfte: Auf die Toilette gehen. Wir stellen immer wieder fest, dass sich viele Eltern nicht so richtig vorstellen können, wie dieses essentielle Thema im Waldkindergarten vonstattengeht. Deshalb - neben einigen hübschen Toilettenfotos - hier die wichtigen Antworten zum Toilettengang:
  1. Es ist kein Grund nicht in den Waldkindergarten zu kommen, wenn ein Kind noch nicht trocken ist - wer noch eine braucht, kriegt eine Windel (natürlich immer in enger und individueller Absprache mit den Eltern).
  2. Wenn die Gruppe im Wald ist, kommt die tragbare Toilette - 'Heinrich' genannt - mit in den Wald und wird dort auf eine kleine Grube gestellt und in einer diskreten Ecke platziert. Fast wie ein normales Klo - nur mit interessanterem Rundumblick.
  3. An der Hütte gibt es eine normale Toilette.
Die Gesundheitsämter haben keine Bedenken, wenn Kinder ihr Geschäft im Wald verrichten und an geeigneter Stelle eingraben, sofern sich die Gebiete außerhalb bestimmter Wasserschutzzonen befinden. Zum Hände waschen wird ein Campingbehälter mit Frischwasser mitgeführt.
Können die Kinder wirklich bei jedem Wetter im Freien spielen?
Jein! Die Kinder erleben grundsätzlich jedes Wetter. Unsere pädagogischen Fachkräfte stimmen ihr Tagesprogramm auf die jeweilige Wetterlage ab. Bei sehr unbeständigem Wetter halten sich die Kinder in Hüttennähe auf. Bei extremer Witterung (Sturm, starker Schneefall, ...) sind alle in der Schutzhütte. Im Frühjahr erleben die Kinder wie alles erwacht, im Sommer suchen wir Schutz unterm Blätterdach, im Herbst sammeln wir Kastanien oder lassen Blätter rascheln und im Winter können alle Schlitten fahren. So können die Kinder das ganze Jahr über die Natur mit Freude und Neugierde erleben.
Sind Waldkindergartenkinder häufiger krank?
Nein, es sind keine Berichte bekannt, die diese Annahme bestätigen. Im Gegenteil: Forscher und Pädagogen haben in Schweden über ein Jahr den Kindergartenalltag von drei bis sechsjährigen Kindern beobachtet. Während die Krankheitsfälle im herkömmlichen Kindergarten 8% betrugen, lagen diese im Waldkindergarten bei unter 3%.
Wie sind Waldkindergärten aus medizinischer Sicht zu beurteilen?
Aus medizinischer Sicht ist der regelmäßige Aufenthalt in der Natur eine Notwendigkeit. Dadurch wird das körpereigene Immunsystem gestärkt und die Anfälligkeit für Infektionskrankheiten verringert. Die überheizten Räume, in denen wir leben, spielen und arbeiten, behindern diesen Effekt. Die Ansteckungsgefahr der Kinder untereinander ist an der frischen Luft geringer. Die Bewegung auf unebenem und ständig wechselndem Grund kräftigt die Muskulatur und fördert die Körperbeherrschung. Die Kinder können ihren Bewegungsdrang ungehindert ausleben. Dadurch wird die körperliche Fitness gefördert und Aggressionen abgebaut.

Umgang mit Risiken

Sind Waldkindergartenkinder einem erhöhten Zeckenbiss-Risiko ausgesetzt?
Nein! Der Gefahr eines Zeckenbisses ist jeder ausgesetzt, der sich in der freien Natur aufhält. Sie besteht ebenso z.B. auf Freibadwiesen, Spielplätzen oder dem eigenen Garten. Deshalb ist es sinnvoll sich über seine Kleidung zu schützen, das heißt: Helle, geschlossene Kleidung (siehe Punkt Kleidung), damit Insekten/Zecken schnell zu erkennen sind und sie nicht unter die Kleidung krabbeln können. Im Falle eines Zeckenbisses wird die Zecke, wenn von den Eltern erwünscht, sofort entfernt und die Bissstelle markiert, um so eine evtl. Infektion frühzeitig erkennen zu können. Detaillierte Informationen können Sie im Internet finden, z.B. bei:
Gefahr durch Fuchsbandwurm?
Um eine Infektion über den Fuchsbandwurm zu vermeiden, werden vor jedem Vesper die Hände gründlich gewaschen. Es ist den Kindern untersagt, irgendetwas aus dem Wald zu pflücken und zu essen wie z.B. Beeren (siehe Regeln im Kindergarten ABC). Detaillierte Informationen können Sie im Internet finden, z.B. bei:
Und die Giftpflanzen?
Die pädagogischen Fachkräfte meiden Plätze, an denen ein hohes Aufkommen von Giftpflanzen ist. Auch hier greift unser Regelwerk, nichts aus dem Wald essen zu dürfen.
Kann bei einem Unfall ärztliche Hilfe geholt werden?
Ja, über ein Mobiltelefon kann bei Bedarf sofort ein Arzt verständigt werden. Die Waldplätze sind vom Rettungsdienst bei Bedarf per Wagen erreichbar. Die pädagogischen Fachkräfte führen einen geeigneten Erste-Hilfe-Koffer mit.